Das Tagebuch Einer Katze

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Asuna Kagurazaka
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Das Tagebuch Einer Katze

Beitragvon Asuna Kagurazaka » Sa 5. Sep 2009, 14:50

Das
Tagebuch einer Katze




1.
Eintrag




Kennen
Sie das auch? Man will sich ausruhen, auf der Heizung das Fell wärmen
lassen und dann kommt dieser laute Schrei. Ein Kreischen von einem
dieser zu klein geratenen Felllosen. Die kleinsten Felllosen sind
kaum größer als ich.

Aber
schreien können sie, als wären sie fünf mal größer. Und zu
meiner Verwunderung rennen die großen Felllosen auch immer sofort zu
dem kleinen Felllosen. Und heute war wieder so ein Tag, an dem sie
das getan haben.

Das
kleine Felllose schrie, als würde der gestreifte Kater von nebenan
es verfolgen und dann kommen die Großen auch noch.

Hätten
sie den kleinen Unruhe verbreitenden Klotz nicht einfach schreien
lassen können? Nein, können sie wohl nicht!

Schlimm,
oder? Da habe ich mich durch das unsichtbare Tor sofort auf nach
draußen gemacht. Manchmal machen die Felllosen das unsichtbare Tor
nämlich auf, damit Luft hinein kommt. Und dann kann ich hinaus, in
die Freiheit springen. Heute bin ich sofort zu meiner besten
Katzenfreundin, der Dunkelbraunen gegangen. Die Felllosen rufen ihr
immer das Wort 'Millie' nach. Was das wohl bedeutet? Mir wird immer
'Minka' nachgerufen, doch alle anderen Katzen kennen mich nur als die
Eisige. Auf Minka höre ich nicht. Warum auch? Die Dunkelbraune kommt
immer zu ihren Felllosen, wenn sie dieses komische Wort rufen.

Heute
war die Dunkelbraune auch draußen, als ich es war. Sie schaute kurz
auf mein hellgraues Fell, das in der Sonne glitzerte.

Das
Fell der Dunkelbraunen ist, wie der Name schon sagt, dunkelbraun. Es
hefällt mir besser als meins, weil ich in der Nacht immer auffalle.

Mit
einem kurzen Berühren unserer Nasen begrüßten wir uns und dann
legte ich mich mit der anderen Katze in die Sonne.

Wir
redeten nicht viel. Wesentlich weniger als die Felllosen. Doch einige
Worte fielen trotzdem immer.

Doch
heute musste das wenige Reden wohl vernachlässigt werden, denn der
Gestreifte kam angerannt. Direkt auf mich und die Dunkelbraune zu.

Ich
fauchte laut um ihn zu verscheuchen und mein Fell sträubte sich.
Half wohl nicht. Er kam immer näher und näher. Ob er schon wieder
einer Katze kleine Kätzchen schenken wollte? Wenn ja, dann würde
ich nicht diese Katze sein.

Ich
sprang fauchend auf und flitzte weg. Die Dunkelbraune sah ich noch
hinter mir rennen. Mit einem lang geübten Sprung rettete ich mich
auf den Baum in der Nähe von dem Haus meiner Felllosen. Der
Gestreifte hetzte immer noch der Dunkelbraunen hinterher, denn sie
war noch nicht bei mir. Doch eh ich mich versah huschte ein
dunkelbraunes Fellknäuel neben mir entlang. Diesem Knäuel folgte
ein grau-schwarz Gestreiftes. Die Beiden sprangen wieder von dem Baum
herunter. >Was soll das jetzt? Bin ich nicht attraktiv? Ach, Minka
oder Eisige oder wie du auch heißen magst, du solltest dich freuen,
dass du keine Kätzchen von dem Gestreiften haben wirst!<, dachte
ich mir irgendwie enttäuscht. Tja, so ist das Leben. Die Einen sind
begehrter als die Anderen.

Ich
beschloss, dem Gestreiften und der Dunkelbraunen nicht hinterher zu
rennen, denn die Dunkelbraune rannte so schnell, dass sie wohl keine
Hilfe benötigen würde.

Also
sprang ich beruhigt von dem Baum und lief den Steinweg entlang. Die
großen Blechbüchsen, in denen die Felllosen immer sitzen rennen oft
auf den Steinwegen entlang. Rauf und runter, alle aneinander vorbei
ohne sich zu grüßen. Das störte mich schon immer, denn eigentlich
legte ich mich gern mal an den Rand des Steinweges. Der war immer so
schön warm. Auch wenn ich die Eisige bin mag ich Wärme. Doch man
kann eben nicht alles haben … Da fiel mir aber wieder ein, dass die
Graue mir mal von einem Steinweg erzählte, den die Blechbüchsen
selten besuchten. Schwach konnte ich mich noch an den Weg dahin
erinnern, doch ich glaubte er solle in der Nähe des Hauses von dem
Gestreiften sein. Das war also der Nachteil! Doch der Gestreifte
jagte bestimmt noch die Dunkelbraune. Also sprang ich auf das Gras
und lief an einigen Häusern von Felllosen vorbei. Also was auch
immer sie so alles haben – Blechbüchsen, Katzen … Hunde!! -
guten Geschmack haben sie nicht. Felllose – und das muss ich nun so
beleidigend sagen – sind wirklich geschmacklos und dreckig. Sie
essen mit irgendwelchen glänzenden Stäben und schreien und
schwitzen. Das Schlimmste: Sie waschen sich nicht mehrmals am Tag.
Ich wasche mich mindestens 6 mal. Und die? Vielleicht ein mal oder
nicht mal täglich.


Ich
schüttelte bei dem Gedanken an den schlechten Geschmack, den
Felllose hatten wenn es um Behausung ging den Kopf. Bald hatte ich
einige große Stücken Grün überquert. Alles war – was mich immer
noch verwirrt, auch wenn ich dran gewöhnt war – Holzstäben oder
langen glänzenden Stäben voneinander getrennt. Ja, Sie lesen
richtig. Die Felllosen haben Holz in das Gras gesteckt. Und diese
glänzenden Stäbe? Vielleicht sind das die, mit denen sie auch essen


Ich
schaute zu einem der Häuser hinauf. Alles eckig und in komischen
Farben. Blumen waren auch dort an dem Haus. Wie gesagt, die Felllosen
wissen wohl nicht wie man wohnen sollte.

Ich
überquerte die Holzstäbe ohne Mühe und sah dann auch das Haus vom
Gestreiften. Ich ging einen großen Umweg um es herum, über einige
Steinwege hinweg. Doch dann stand ich zu meiner Verwunderung vor dem
Haus. Ich wusste nicht wirklich wo nun genau dieser Steinweg
sein sollte, auf dem keine Blechbüchsen rannten udn außerdem überkam mich die plötzlich Angst, der Gestreifte könnte in der Nähe sein. Also huschte ich
schnell über das Gras und an einigen Häuser vorbei, zurück zu
meinem Haus. Ich legte mich faul in die Sonne.

>Ach,
Hund nochmal!<, fluchte ich in Gedanken. >Zu gern hätte ich
mich auf den Blechbüchsen-Freien Steinweg gelegt.<

Eigentlich
durfte ich nicht Hund sagen, denn die meisten Katzen bekamen dann
Angst. Doch konnte mich jemand daran hindern, es zu denken?

HUND,
HUND, HUND.


Nein,
anscheinend nicht.


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Asuna Kagurazaka
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Beitragvon Asuna Kagurazaka » Sa 5. Sep 2009, 14:51

Teil 2:

Das
Tagebuch einer Katze




2.Eintrag




Ich
habe bis jetzt noch nicht begriffen, warum mir die Felllosen
andauernd sowas wie >Minka, dir zieh ich noch das Fell über die
Ohren!< hinterher rufen, wenn ich doch nur ihr Haus verschönern
will und dann weg renne, weil die Felllosen mich anschreien.

Das
Fell über die Ohren ziehen? Geht denn das überhaupt? Ne! Kann doch
gar nicht gehen. Dann müsste ich ja mit den Ohren das Fell halten,
oder?

Ach,
egal, ich mach mir lieber keine Gedanken mehr über diese komischen
Laute, die die Felllosen von sich geben.

Doch
ich sollte vielleicht mal anfangen mir Gedanken darüber zu machen,
wieso sie es so schlimm finden wenn ich einfach nur das Haus anders
einrichte.

Wissen
sie, einmal da habe ich nur dieses komische große Gefäß, in das
die Felllosen Blumen einsperren umgeworfen, weil es mir nicht gefiel.
Und was machen die Felllosen? Sie schreien mich an. Mich! Und das als
ich in meiner kreativen Phase war.

So
unfair, finden sie nicht?

Ich
wäre am liebsten abgehauen und hätte angefangen meine Kreativität
bei anderen zu Nütze zu machen, doch ich glaube meine Felllosen
wären NICHTS ohne mich. Ja, Sie haben richtig gelesen. Nichts!

Wenn
die Felllosen dann anfangen mich anzuschreien und ich dann nicht mal
weiß, was sie dort überhaupt erzählen renne ich schnell weg,
verzieh mich raus in den Garten zu der Dunkelbraunen oder jemand
anderem der gerade draußen ist.

Auch
heute war wieder so ein Moment, in dem ich gar nicht wusste, warum
ich angemeckert werde. Oder vielleicht reden die Felllosen auch so
laut mit mir, weil sie mehr Aufmerksamkeit wollen und sie diese nicht
irgendwo anders bekommen. Doch das fällt mir zu spät ein. Das ist
dann wohl Pech für die Felllosen.


Wissen
Sie, heute konnte ich nicht raus, weil alle unsichtbaren Tore
verschlossen waren. Doch ich musste … naja, eine Katze drückt sich
fein aus, sagen wir mal, dass ich ein Geschäftchen erledigen musste.
Und das darf ich nicht im Haus – warum auch immer. Doch die
Felllosen sind selbst schuld, wenn sie alle Ausgänge versperren,
also habe ich mein … Geschäftchen schnell und unbemerkt auf dem
Sofa erledigt.


Als
ich dann wieder gegangen bin und einer der Felllosen zum Sofa ging
habe ich nur die üblichen Worte hinter mir gehört: >Minka, dir
zieh ich das Fell über die Ohren.<

Da
bin ich schnell gerannt und – was ich sonst selten schaffe – ich
bin ins Katzenklo der Felllosen gelangt. Dort ist fast alles weiß
und rutschig. Viele Möbel – alle weiß und glatt – und auch zu
meiner Zufriedenheit einige weiche Tücher lagen darin. >Aha, also
hier säubern sich die Felllosen. Hab ich erst einmal zuvor
gesehen.<, dachte ich aufgeregt. Doch da fiel mir wieder der
Felllose ein, der mir – wie auch immer er es schaffen wollte –
das Fell über die Ohren ziehen wollte.

Ich
erspähte das offene unsichtbare Tor, das hier noch weniger sichtbar
war als in anderen Räumen und sprang schnell hinaus.


Panik
erfasste mich, als ich nicht nach normaler Zeit wieder festen Boden
unter den Pfoten spürte. Da schaute ich nach unten … bumm … Da
lag ich auch schon im Gebüsch. Toll gemacht!


Ich
musste wohl während des Fliehens unabsichtlich eine Treppe
hinaufgelaufen sein. Und wenn man logisch denkt dann erfährt man,
dass man dann auch weiter fliegt, wenn man höher ist … Moment!
Irgendwie klang das jetzt nicht logisch.

Aber
vielleicht wissen Sie was ich meine.

Ich
kroch aus dem Busch, in dem ich gelandet war und richtete mich auf.

Dann
zupfte ich mir einige Blätter aus dem Fell. Ich hasste Unsauberkeit.



Die
Felllosen waschen sich viel zu selten, meiner Meinung nach. Und dann
sind sie auch noch so groß.

Da
müssen sie ja richtig viel zu tun haben beim Waschen.

Tja,
wären sie lieber Katze geworden!

Selber
schuld!

Ich
unterbrach meine zynischen Gedanken gegenüber Felllosen, als die
Dunkelbraune auf mich zu kam.

Mit
einem Stupser begrüßten wir uns und dann begann die andere Katze:
>Du siehst immer so schlank aus. Ich wollte sich schon lang
fragen: Geben dir deine Felllosen nicht genug Beute ab?<

Da
begann ich zu grübeln. Das taten sie nicht. Sie gaben mir nicht zu
wenig, oft gaben sie mir fast gar nichts. Aber wahrscheinlich nur,
weil ich selbst lieber ein paar Mäuse oder Vögel fange. Also
schüttelte ich den Kopf.

>Nein,
ich fange mir doch das meiste selbst.<, erklärte ich der
Dunkelbraunen.

>Ach,
na dann. Weißt du, ich werde immer dicker, weil ich zu viel
bekomme.<, flüsterte sie mir dann ihr Geheimnis zu.

>Dann
iss es doch einfach nicht!<, riet ich ihr, in der Hoffnung, sie
würde den Rat annehmen. Eine dicke Katze? Klar, sowas gibt es. Ist
aber nicht wirklich natürlich.

>Oder
komm mit mir auf die Jagd und iss deine eigene Beute.<, redete ich
weiter.

In
Gedanken schwärmte ich schon von den warmen frisch erbeuteten Mäusen
und Vögeln, die ich auch heute wieder essen dürfte.

Die
Dunkelbraune unterbrach meine Gedanken:>Aber nein, du verstehst es
falsch. Das würde ich zu gern! Mit dir Jagen! Aber momentan kann ich
nichts gegen das Dicker-werden tun. Erinner' dich an den Tag, an dem
uns der Gestreifte folgte. Weißt du, von nun an werde ich wohl immer
dicker werden, eine ganze Zeit lang, ob ich es will oder nicht.<
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Asuna Kagurazaka
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Beitragvon Asuna Kagurazaka » Sa 5. Sep 2009, 14:53

Teil 3: :]

Das
Tagebuch einer Katze




3.Eintrag




Der
Schock, dass die Dunkelbraune vom Gestreiften Kätzchen erwartete
lastete immer noch auf mir. Ja, Nachwuchs ist schon etwas Schönes,
aber doch nicht wenn der Vater von ihnen so … naja, wir wollen mal
nicht darüber reden wie er ist.

Ich
selbst hatte natürlich auch schon oft kleine Kätzchen. Vom
Schwarzen und auch vom Feurigen. Und von dem Kurzhaarigen auch! Das
sind alles recht freundliche Artgenossen. Ich muss aber sagen, dass
es auch sehr traurig ist, Mutter zu sein. Schließlich kann man die
Kinder nicht ewig behalten und mit der Zeit fängt man wirklich an
diese Kleinen sehr zu lieben. Man entwickelt richtige Gefühle für
sie!
Und
man hat nach drei Jahren Kätzchen bekommen auch auf jeden Fall eine
Menge Erfahrung, doch wenn man sie dann nicht mehr hat dann tut es
immer weh. Auch wenn man das schon kennt. Vor allem weil es so ohne
Vorwarnung passiert und die Felllosen fühlen nicht mit der Mutter
der Kätzchen. Sie nehmen die Jungen ganz herzlos weg und bringen sie
wo auch immer hin. Schlimm, oder?

Und
ich bin dann immer einen ganzen Tag lang immer total weg mit den
Gedanken, weil ich nicht ganz fassen kann, dass ich meine Kinder
nicht mehr wieder sehen werde.

Die
Zeit in der man die Kätzchen noch hat ist aber sehr schön. Stellen
sie sich vor, da sind einige kleine Fellbündel, die tatsächlich nur
eine Katze suchen. Mich! Und sie sind von mir abhängig, weil ich sie
anfangs füttern muss. Das ist wirklich ein echt schönes Gefühl,
weil man dann wieder weiß, dass man gebraucht wird. Da wird sogar
mir mal warm ums Herz. Und wenn die Kleinen dann erst richtig maunzen
können dann weiß man auch warum man es ihnen Tag ein Tag aus
vorgemacht hat.

Ich
sitze, wenn ich Junge habe sehr oft neben ihnen und mache es ihnen
vor. Von einem einfach 'Maur!', über ein komplizierteres 'Mrrraauw!'
bis zum 'Mriiiaaauw!'.

Es
gibt bestimmt über 20 Arten des Maunzens und ein Kätzchen muss jede
davon lernen. Ich bin immer so stolz, wenn sie es dann alle können.
Und dann weiß ich, dass sie zumindest sicher sein werden, wenn sie
dann von den Felllosen in die weite Welt geschickt werden. Ich wüsste
nur zu gern, wo all meine Kinder hin sind. Aber mir ist es wohl nicht
vergönnt das zu erfahren.

Ich
lag auf der Heizung meiner Felllosen, als mir gerade wieder all die
Erinnerungen an meine Kätzchen in den Sinn kamen. Um mich abzulenken
rappelte ich mich auf – so schwer es mir auch fiel, denn die Wärme
auf meinem Fell fühlte sich zu gut an. Ein Ersatz für die Wärme im
Herzen, die einem eigene Kinder schenkten.

>Nein,
nicht dran erinnern!< ermahnte ich mich dann selbst in Gedanken
und suchte ein offenes unsichtbares Tor. In dem Zimmer, wo die
Felllosen essen wurde ich fündig. Ich schlüpfte durch einen kleinen
Spalt und landete auf dem Gras. Eine Fliege flog auf mich zu.
Vielleicht war es Hund, der so tat als wäre er eine Fliege um mich
auszuspionieren. Aha, jetzt hab ich mich erwischt! Ich hab 'HUND'
gedacht!


HUND,
HUND, HUND! Haha, schon wieder erwischt!

Ja,
Sie haben es erfasst, ich habe tatsächlich lange Weile. Ganz
Schlimme sogar!

Ich
ging einfach weiter und die nächste Fliege, die ich sah ignorierte
ich erfolgreich, ohne wieder … ach, reden wir lieber nicht weiter
drüber.

Ich
sah auf der anderen Seite des Steinwegs den Grauen. Ein recht großer
Kater, wie der Name sagt mit grauem Fell. >Mraaau!< kam die
Begrüßung tief aus meiner Kehle. Der Graue schaute hinüber zu mir
und erwiderte genau das Selbe.

Ich
trat näher an den Steinweg und versicherte mich, dass keine der
Blechdosen angerannte kam. Dann trottete ich hinüber und berührte
kurz die Nase des Grauen mit Meiner.


Er
schnurrte kurz und schaute mich dann an. Wir setzten uns neben einen
Baum der Graue maunzte:>Hast du auch gehört, dass es eine Neue
hier in der Nähe geben soll?< Ich riss die Augen auf. >Was?
Aber das kann doch nicht wahr sein! Kannst du das glauben?<

Der
Graue schüttelte den Kopf. >Nein, und das will ich auch gar
nicht! Der Feurige hat es mir gerade eben erzählt. Warum aber holen
sich die Felllosen noch jemanden? Das ist ja dumm! Wissen sie nicht,
dass wir, die die hier schon lange leben damit nicht einverstanden
sind?<
Ich
zuckte mit meinen Schultern. >Keine Ahnung … ich will doch
hoffen, dass sie es wissen, sonst würde ich mich echt missverstanden
fühlen!<


Der
Graue nickte akzeptierend und antwortete: >Ich glaube ihre
Felllosen haben ein Haus in der Nähe von dem der Hellbraunen.<

>Tz,
das passt ja. Die Hellbraune hat sich immer noch nicht an uns gewöhnt
und die Neue wird ganz bestimmt auch ewig dafür brauchen. Die beiden
werden ja ein tolles Team!<, zischte ich und ein verächtliches
Fauchen trat aus meiner Kehle.
Wie
konnte man es nur nicht hassen, wenn es jemand kein bisschen
schaffte, sich anzupassen?

Mit
einer weiteren Berührung unsrer Nasen verabschiedeten wir – der
Graue und ich - uns von einander. Dann trabte ich am Rande des
Steinwegs entlang um die Neuigkeiten zu verbreiten.

Schon
am Ende dieses Tages wussten es vier weitere Katzen. Die
Dunkelbraune, der Schwarze, der Dunkelgraue und die Goldene.

Natürlich
fand es keiner von ihnen gut. Alle haben gereizt reagiert, wie ich
selbst.

Doch
das war auch verständlich. Es klingt vielleicht ganz harmlos, dass
es eine neue Katze in der Gegend geben würde, doch das kann eine
Menge ändern. Die Katze muss erst lernen wie es bei uns ist. Ich
weiß von Anderen, dass es von Ort zu Ort anders ist, mit dem
richtigen Verhalten untereinander.


Außerdem
gab es überall andere Traditionen! Die Neue würde gar nicht wissen
welche es hier gibt! Dann müsste man ihr alles erklären und so
viele Fragen beantworten. Und wer spricht schon gern mit einer
Unerfahrenen? Keiner, richtig geraten!

Bei
uns ist es üblich, dass sich die Katzen über Erziehung der Kätzchen
austauschen und dass die Kater das Kämpfen üben, weil sie so auch
die Weibchen beeindrucken müssen.

Außerdem
treffen wir uns oft – natürlich zu abgesprochenen Zeiten – um
einfach gemeinsam zu schweigen und die kühlen Brisen der Nacht zu
genießen.

Daran
müsste sich die Neue erst gewöhnen. Sie würde schon lange brauchen
um sich zu merken, wo wir uns immer treffen um gemeinsam zu schweigen
und die Atmosphäre zu genießen.

Ja,
Neue waren bei uns nie willkommen!

Das
klingt vielleicht nicht sehr einladend, aber es ist die Wahrheit! Ein
Fellloser, wie Sie es sind kann das nicht verstehen, denke ich, doch
es ist eben so!

Finden
sie sich damit ab oder nehmen sie die Finger von meinem Tagebuch!
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Asuna Kagurazaka
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Beitragvon Asuna Kagurazaka » Sa 5. Sep 2009, 14:58

Teil 4(gut das ich die Geschichte bei open office writer geschpeiert hab sonst würde ich morgen noch dran sitzen ;()

Das Tagebuch einer Katze

4.Eintrag

Gerade war ich auf der Suche nach einem weiteren Einheimischen, dem ich die schlechten Neuigkeiten überbringen konnte, da erblickte ich ein neues Gesicht. Eine mittelgroße Katze, mit langem beigem Fell mit großen braunen Punkten darauf und gelblichen Augen.
Sie saß draußen, vor einem unsichtbaren Tor und starrte mich von dort aus an. >Das ist bestimmt diese unverschämte Neue...<, dachte ich ein wenig angewidert. >Moment mal! Warum bezeichne ich sie als unverschämt wenn ich sie doch jetzt zum ersten Mal sehe?<, fragte ich mich dann. Doch mir war die Zeit zum Nachdenken nicht vergönnt; die Neue kam soeben auf mich zu. Ihr ganzes Gesicht sah vor Misstrauen aus wie eine hässliche Fratze.
Ich beäugte sie etwas verwirrt, bis sie dann vor mir stand und ein etwas unbehagliches >Mr-Mraau< von sich gab. Mit zusammengekniffenen Augen und gesträubtem Fell kam ich noch näher.
>Bist die Neue, hm?<, fragte ich sie dann mit der Freundlichkeit von einem Tiger, dem man die Beute klaut.
Die Neue nickte nur scheu und fauchte abweisend: >Hör zu, verschwinde hier oder ich muss dir weh tun.<
Was hatte den die für ein Problem. Wollte sie mich aus dieser Gegend vertreiben? Dumm, oder was? Ich habe sie nur gefragt ob sie die Neue ist. Klang vielleicht nicht freundlich, aber damit muss sie sich in der ersten Zeit abfinden.
>Wenn du dich weiterhin so verhälst wird dich hier nie jemand akzeptieren.<, sagte ich nur und schritt elegant weg.
Ich hoffe, bei ihr ein wenig Einruck zu hinterlassen. Das tat ich immer gern, denn dann wusste ich, dass ich auch Respekt erntete.
Nachdem ich dann einige Katzensprünge von ihr entfernt war dachte ich darüber nach, was gewesen wäre, wenn ich nun gestolpert wäre oder so ähnlich.
Peinlich!
Dann hätte sie mich aber auf jeden Fall in Erinnerung behalten, das wäre der Vorteil gewesen.
Aber auch wirklich der einzige Vorteil.
Da musste ich wieder daran denken, wie ich in diese Gegend kam. Naja, so gesehen wurde ich ja hier geboren. Als ich das erste Mal meine Felllosen und meine Mutter verlies um Bekanntschaften zu knüpfen traf ich auch sofort auf die Dunkelbraune, die zu diesem Zeitpunkt ebenfalls, wie auch ich eine heranwachsende Katzendame war. Ich ging auf sie zu und sie wollte mich sofort verjagen. Da begann ich anfangs sie zu hassen, doch erinnerte mich, dass meine Mutter sagte, dass einige es sehr ernst mit einer Art Terrirorium nehmen.
Daher wunderte ich mich nicht und versuchte es erneut. Ich wollte zu gern eine neue Freundin finden. Warum eigentlich? Jetzt bin ich mit allen Katzen und Kater in der Umgebung befreundet – naja, oder verfeindet – und wirklich besser geht es mir nicht. Allein sein ist viel viel schöner.
Doch damals war ich der festen Überzeugung, dass ich nicht allein durch die Gegend laufen kann.
Also – gedacht, getan – ich ging wieder zu der Dunkelbraunen, die immer noch mit wachsamem Auge alles rund um das Haus ihrer Felllosen betrachtete.
Naja, und wie ihr es euch vielleicht denken könnt; sie versuchte wieder, mich zu verjagen.
Tja, und was passierte? Ich tat nichts, blieb einfach stehen und rürte mich nicht vom Fleck. Sie erwartete das anscheinend nicht und raste voll in mich hinein. Wir wälzten uns eine Weile über den Boden und knurrten und fauchten und bissen uns.
Ein erbitterter Kamps, doch plötzlich … ja, da fing sie an wie eine Dumme zu kichern. Und dann musste ich auch mitlachen und seit dem verstehe ich mich so gut mit der Dunkelbraunen.
Interessiert das hier überhaupt irgendwen?
Naja, man kann's ja mal erzählen. Gut, dass ich bei meiner Konfrontation mit der Neuen nicht in sie reingerast bin und, dass auch mein geschmeidiger Abgang so verlief wie ich ihn haben wollte.
Möglicherweise behält mich diese unsympatische Neue nun auch für immer und ewig im Gedächtnis und das auch ohne, dass ich mich - wie die Dunkelbraune es damals tat - zum Depp gemacht habe.
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